herbst 89

damals im kalten herbst 89 ging ich wie beinahe jeden tag zur uni und traute meinen augen kaum: da, wo sonst nur audis, bmws und opels parkten, standen plötzlich trabis. nicht etwa zwei oder drei, sondern hunderte. zuvor hatte ich die blassen pappkameraden noch nie in echt gesehen.

die trabi-fahrer standen unterdessen in der einkaufszone (!) und drückten sich die nasen an den prall gefüllten schaufenstern platt, inhalierten den geruch von frisch gegrillten bratwürsten und freuten sich still auf goldgelbe bananen.

dazwischen wessis, die die wildfremden ossis plötzlich umarmten und freudentänze mit ihnen aufführten. und andere, sprach- und bewegungslos, die einfach nicht kapieren konnten, was sich in diesen trüben novembertagen abspielte.

schöne szenen irgendwie. und schade, dass es nur wenig später nicht mehr so war...